IzzyOnDroid’s F-Droid Repo mit zusätzlicher Funktionalität
F-Droid habe ich bereits vor gut zwei Jahren in meinem Artikel Android Markets: Wie sicher sind alternative Quellen? vorgestellt, sowie ein gutes Jahr später in Android ohne Google: Woher bekomme ich nun Apps? empfohlen. In meiner Inoffiziellen (und unvollständigen) Liste mit F-Droid Repositories1 habe ich erklärt dass es möglich ist, mit dem F-Droid Client auf dem Android-Gerät auch weitere Repositories von Drittanbietern einzubinden – sowie aufgelistet, welche mir bekannten es gibt.
Nun, das „IzzyOnDroid F-Droid Repo“ ist ein solches „Drittanbieter-Repository“. Aber es ist auch mehr als das.
Die Apps im Repo
Während ich dies schreibe, tummeln sich in meinem Repo über 350 Apps. Das entspricht vom Umfang her etwa einem Viertel dessen, was das offizielle F-Droid Repo bietet. Die Info Seite meines Repos gibt einige Hintergrund-Informationen für was es gedacht ist, welche Art von Apps sich in ihm finden, wie sie dorthin kommen, und mehr. Kurz angeschnitten:
- hier finden sich Open-Source-Apps, die es aus irgendwelchen Gründen nicht ins offizielle F-Droid-Repo geschafft haben, oder dort nicht mehr aktualisiert werden. Die Gründe haben meist mit „proprietären Abhängigkeiten“ zu tun, welche in diese Apps integriert wurden.
- wie ein F-Droid Maintainer es ausdrückte, dient mein Repo auch als „Sprungbrett” („stepping stone“) für Projekte auf ihrem Weg ins offizielle Repo, sofern sie sich noch nicht vollständig von genannten „proprietären Abhängigkeiten“ lösen konnten. Haben sie den „Reinigungsprozess“ schließlich abgeschlossen und wurden ins offizielle Repo übernommen, verschwinden sie in der Regel wieder aus dem hiesigen Repo – hauptsächlich um Verwirrung mit unterschiedlichen Zertifikaten zu vermeiden (F-Droid signiert Apps mit einem eigenen Zertifikat, nicht mit dem der Entwickler).
- wer eine passende App kennt, die sich weder hier noch im offiziellen Repo findet, kann IzzyOnDroid Repo’s Repo bei GitLab besuchen und mich das wissen lassen. Wenn es die Anforderungen erfüllt (die niedriger sind als für das offizielle Repo), integriere ich diese Apps sodann.
Zusätzliche App-Details
Wer das Repo in seinen F-Droid Client eingebunden hat, sieht dort für die Apps die üblichen Details: das Icon, den Namen, eine Beschreibung, Links, Berechtigungen, ob sie irgendwelche AntiFeatures hat und wenn ja welche. Mit dem Webbrowser die zugehörige Seite besucht, sieht man jedoch noch mehr:
- Ergebnis des Malware-Checks mit einem Link zu den Details bei VirusTotal
- Eine Liste in der App identifizierter Libraries, die Payment- sowie App/Analytics-Module separat ausweist
Den meisten Libraries ist ein Info-Icon beigeordnet. Klickt man auf selbiges findet sich eine kurze Beschreibung, um was es sich da etwa handelt.2 Ist eine Library jedoch dafür bekannt, sich aggressiv an der Privatsphäre des Anwenders zu vergreifen, findet sich stattdessen ein Monitor-Icon – und ein Klick auf selbiges führt zu einer Seite mit Details und Hintergründen. Wer desöfteren bei IzzyOnDroid in den App-Listen stöbert, kennt diese Detail-Seite sicher bereits.
Schließlich gibt es – wie auch im offiziellen F-Droid Repository – Links zum direkten Herunterladen der .apk
Dateien. Für bis zu drei Versionen je App.
Suche und Filter
Das Web-Interface ermöglicht außerdem, die Liste verfügbarer Apps nach verschiedenen Kriterien zu filtern (etwa nach Kategorie und Lizenz), nur kürzlich aktualisierte oder hinzugefügte Apps anzuzeigen, oder auch gezielt nach bestimmten Begriffen in der Beschreibung zu suchen.3 Diese Kriterien können beliebig kombiniert werden.
Support für andere Repos
Seit Januar 2018 lassen sich auch andere Repositories einsehen, die aus oben genannter Liste ausgewählt wurden.4 Die meisten bereits beschriebenen Funktionalitäten und Daten stehen für diese ebenfalls zur Verfügung: Listen lassen sich filtern und durchsuchen, App-Details einsehen. Da sich jedoch die `.apk Dateien auf anderen Servern befinden, können diese schwerlich im „Diesseits“ geprüft werden. So zeigt der Malware-Check immer ein „pending“ – und der Block mit den Library-Details wird erst gar nicht angezeigt. Dennoch stellt es (mit Filter und Suche) Funktionalitäten bereit, die sich auf den Originalplätzen meist nicht finden.
Fazit
Ich hoffe ich konnte mit diesem Artikel eine zwar kurze, aber doch interessante Tour durch mein kleines Repository bieten – und dessen Potential aufzeigen. Wer über irgendwelche Probleme stolpert, Anregungen für Verbesserungen hat, oder eine passende „free and open source“ (FOSS) App zur Aufnahme ins Repository vorschlagen möchte, kann mich gern kontaktieren. Am besten, wie schon erwähnt, durch Erstellen eines Issues bei GitLab. Und da (mit Ausnahme von GiLab) alles hier beschriebene mit meinen eigenen Ressourcen gestemmt sowie in meiner freien Zeit gepflegt wird: Werft doch bitte auch einmal einen Blick auf die Möglichkeiten, „Danke“ zu sagen, wenn Euch mein Angebot gefällt. Tipp: Geld ist nicht alles, es gibt auch andere Wege
Doch nun erfreut Euch erst einmal an der Sammlung verfügbarer FOSS-Apps!
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diese Liste wird ständig aktualisiert – das letzte Update war gerade vor wenigen Tagen ↩︎
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diese Funktionalität erfordert die Aktivierung von Javascript im Browser ↩︎
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hier handelt es sich lediglich um eine „primitive Such-Funktion“. Sie unterscheidet zwar nicht zwischen Groß- und Kleinschreibung, ist jedoch nicht „intelligent“: gesucht wird genau nach der eingegebenen Zeichenfolge. ↩︎
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Repositories in denen sich nur eine einzelne App befindet wurden nicht mit aufgenommen ↩︎