Mit StripSearch die Appsuche nach Permissions filtern
Einige von uns mögen es einfach nicht, ihre privaten oder persönlichen Daten auf „anderer Leute Computer“1 zu speichern. Hätte ich beispielsweise einen Password-Safe auf meinem mobilen Gerät, sollte dieser nicht „nach Hause telefonieren“ können – und benötigt somit keinen Zugriff auf das Netzwerk oder andere Kommunikations-Kanäle: Er sollte seine Daten sicher verschlüsselt lokal auf dem Gerät speichern. Möchte ich diese Daten mit einem andedren Gerät (etwa meinem Computer) synchronisieren, verwende ich dafür eine andere App – die dann zwar Zugriff aufs Netzwerk braucht, nicht jedoch auf meine Kontaktlisten, Kalender, Lesezeichen, Anruflisten, etc. zugreifen muss.
Die Idee dahinter ist klar: Jeder Aufgabenbereich erhält seine eigene „Sandbox“ mit exakt den Permissions, die für selbigen benötigt werden. Die Suche nach einer solchen App gestaltet sich jedoch alles andere als einfach, da wir auch noch weitere Anforderungen haben: Wir benötigen eine gewisse Funktionalität, die App sollte gut bewertet sein, und so weiter. Während sich die Ergebnisse einer Suche in den App-Märkten häufig zumindest nach Kriterien wie Popularität, Bewertung, oder Preis sortieren bzw. filtern lassen, trifft dies auf die verlangten Permissions bei keinem der mir bekannten Märkte zu.
Regelmäßige Besucher dieser Site wissen sicher, dass die App-Suche bei IzzyOnDroid dies unterstützt. Allerdings ist selbige auf die (derzeit etwa 10.000) handselektierten Apps beschränkt, welche auch in den Übersichten zu finden sind. Das hat natürlich den Vorteil, dass „Crap” bereits im Vorfeld aussortiert wurde. Der Haken ist jedoch, dass im Gegenzug nur etwa 1% der beispielsweise bei Google Play verfügbaren Apps berücksichtigt werden, und auch nicht alle Themen abgedeckt sind (z. B. fehlen Spiele nahzu komplett). Bis vor etwa einem Jahr gab es eine App namens APEFS – doch die verschwand mit der Umstrukturierung des Playstore im Sommer 2013, und kehrte nie zurück. Glücklicherweise kann ich heute einen guten Ersatz dafür vorstellen:
StripSearch
StripSearch ist eine noch recht junge App, die gerade erst (Mitte September 2014) aus dem Ei geschlüpft ist – sodass ich zuerst für etwaige „Kinder-Probleme“ um Verständnis werben möchte. Die App ist noch lange nicht „fertig“ – aber Galen, der Entwickler, hat sich als sehr reaktionsfreudig gezeigt: Gemeldete Probleme/Bugs wurden erstaunlich schnell behoben, und neue Versionen im Playstore bereitgestellt.
Wenn wir gerade beim Thema „das Wichtigste zuerst” sind: Auch wenn noch nicht „ganz ausgewachsen”, leistet die App bereits gute Arbeit – wie der Screenshot zur Rechten zeigt: Da sind sie, meine „Passwort-Safes ohne Kommunikations-Berechtigungen“. Hoffe ich zumindest – da ich nicht jeden einzelnen Treffer überprüft habe (um ehrlich zu sein: Ich habe bei weiten keinen „vollständigen Test der App und all ihrer Kombinations-Möglichkeiten“ durchgeführt; dies ist nur eine Vorstellung, kein Testbericht )
Mit Bezug auf die Screenshots weiter unten, möchte ich daher nun eine kleine Tour durch die App machen – um zu sehen, was sie so zu bieten hat.
Die Suche
Mit etwas Glück sollte die App „out-of-the-Box“ funktionieren – gehen wir also zunächst davon aus, und schauen uns mögliche Stolperstellen später an. Nachdem die App gestartet wurde, bekommt man die Startseite (Screenshot ①) zu sehen – welche bereits eine kleine Auswahl an „beworbenen Apps” (Galen’s andere Apps) präsentiert. Es gibt eine Drop-down-Box zur Auswahl der gewünschten Permission-Filter und, ganz zuoberst, ein Feld zur Eingabe der Suchbegriffe. Einige nützliche Filter sind bereits vordefiniert: Also einfach (k)einen auswählen, Suchbegriff(e) eingeben, und die Suche starten.
Kurz darauf sollte sich eine Liste mit Suchergebnissen füllen, wie bereits für meine „Passwort-Safes“ gezeigt. In dieser lässt sich natürlich scrollen und, sobald ihr Ende erreicht wurde und weitere Ergebnisse verfügbar sind, werden selbige dynamisch nachgeladen. Auf diese Weise sind schnell die ersten Ergebnisse parat, und der Anwender braucht nicht bis zum Laden der vollständigen Liste zu warten – was ja auch keinen Sinn machen würde, wenn bereits der erste Treffer „ins Schwarze“ geht. Tippt man einen Eintrag an, öffnet sich das von Android bekannte Menü mit der Frage, womit die Aktion durchgeführt werden soll (Screenshot ⑥). Je nach installierten Apps, kann die Auswahl natürlich umfangreicher ausfallen als in meinem Beispiel
Oh, da habe ich etwas vergessen: Das trifft natürlich nur zu, wenn man den Namen oder das Icon einer App antippt. Trifft man stattdessen das KGM (kleine grüne Männchen) rechts daneben, bekommt man die von der zugehörigen App verlangten Permissions angezeigt.
Verwaltung der Filter
Wie erwähnt, sind bereits einige nützliche Filter in der App vorkonfiguriert. Die Reihenfolge dieser „Gruppen“ lässt sich natürlich ändern ②, sodass man die am häufigsten benutzten schnell zur Hand hat. Ebenso kann man nicht benötigte Gruppen hier entfernen, sodass sie nicht ständig „im Weg sind“. Neugierige können ③ nachschauen, aus welchen Permissions sich eine Gruppe zusammensetzt – und auch hier bei Bedarf Anpassungen vornehmen. Am Ende der Liste (im Screenshot ② nicht mehr zu sehen) findet sich überdies eine Möglichkeit, eigene Gruppen hinzuzufügen.






Konfiguration
Schließlich lassen sich auch noch ein paar Dinge konfigurieren, wie die Screenshots ④ und ⑤ belegen: Es gibt ein helles und ein dunkles Theme, die Ergebnisliste lässt sich nach Popularität, Aktualität, und Featured-Apps sortieren bzw. auch unsortiert anzeigen, ein Preislimit kann eingestellt sowie festgelegt werden, wie mit „mehreren Anforderungen“ umgegangen werden soll. Und letztendlich darf man bestimmen, wie die Anmeldung am Playstore erfolgen soll – wofür standardmäßig ein „anonymer Zugriff“ eingestellt ist. Leider funktioniert selbiger in der Praxis nur unzuverlässig; sollte also bei Start einer Suche ein Toast2 Probleme bei der Anmeldung signalisieren, trägt man hier eine gültige Kombination aus Benutzername und Passwort ein – die nicht notwendigerweise zu einen auf dem Gerät konfigurierten Account gehören muss.
Fazit
Nach meinem kurzen Test der App, kann ich ein paar kurze Dinge dazu sagen:
- Es lohnt sich definitiv, sie einmal auszuprobieren!
- Für den „frühen Entwicklungsstatus” ist sie bereits sehr nützlich.
- Es mag noch der eine oder andere Bug drin stecken. Doch wenn man diesen an den Entwickler meldet (anstatt einfach die App negativ zu bewerten), ist er i. d. R. recht schnell behoben.
- Vielleicht fehlen auch noch ein paar Features. Galen ist für Hinweise empfänglich
Die App kommt ohne …
- Kosten
- Werbung
- Schnüffel-Module
- unötige Permissions (schnell einmal gezählt: Internet für die Suchdaten, GServices zur Ermittlung der für den Zugriff auf Google Services benötigten
android_id
– und das war’s auch schon. Eine zukünftige Version wird vielleicht zusätzlich Get_Accounts und Use_Credentials verlangen, damit man der App nicht die Zugangsdaten im Klartext mitteilen muss: Stattdessen kann sie dann vom Account-Manager einen Token für den Zugriff anfordern – worauf Android beim ersten Versuch den Anwender hinweist, also keine Heimlichtuerei).
Letzte Worte: Runterladen, installieren, und sich einen eigenen Eindruck verschaffen!